Wherever You Are
Kapitel 13
Chloe
Ashton führte uns in den
Raum, indem wir schon heute Nachmittag bei der Probe gewartete hatten. „Hey.“
Die Jungs begrüßten uns. „Ihr seht umwerfend aus.“ Sagte Michael und umarmte
uns kurz. „Danke.“ Entgegnete Amy peinlich berührt. „Du siehst großartig aus.“
Flüsterte Luke mir, während er mich umarmte, ins Ohr. Auch Calum schien Amy
nochmal ein extra Kompliment für ihr Aussehen gemacht zu haben.
„Wann geht es los?“ Fragte ich die Jungs. „In 10 Minuten.“ Entgegnete
Ashton. „Wenn ihr wollt könnt ihr euch
neben die Bühne stellen. Da sieht euch niemand und ihr habt eine perfekte
Sicht.“ Bot Michael uns an. „Okay.“ „Also wir müssten dann langsam los.“
Drängte Ashton.
Gemeinsam mit den Jungs gingen wir zur Bühne.
„Los Jungs Beeilung. Camryn ist schon seit 10 Minuten fertig. Die Fans warten.“
Eine Frau mit einem Headset ähnlichem Ding kam uns entgegen. „Ja. Ja. Wir sind
gleich soweit. Gib uns noch 5 Minuten.“ Sagte Calum gelassen. Am Rand der Bühne
angekommen, bildeten die Jungs einen Kreis. Amy und ich betrachteten das
Geschehen mit etwas Abstand.
Sie schrien sich, wie beim Fußball, einen Schlachtruf
zu und schnappten sich dann ihre Instrumente. Die Jungs waren schon dabei auf
die Bühne zu gehen, als Calum sich nochmal umdrehte und zu uns rannte. „Das
muss ich jetzt noch schnell machen.“ Sagte er und zog Amy zu sich und küsste
sie. Für einen Moment tat sich bei Amy nichts. Bis sie dann realisierte was gerade
passierte. Sie schien mit sich zu ringen, denn zuerst sah es so aus als ob sie
Calum wegstoßen würde, doch dann entschied sie sich scheinbar doch dafür den
Kuss zu erwidern. Nachdem die zwei sich wieder voneinander lösten, schenkte
Calum Amy noch ein süßes Lächeln, bei dem wahrscheinlich jedes Mädchen dahin
geschmolzen wäre. Dann rannte er ohne ein weiteres Wort zu den Jungs und
verschwand mit ihnen auf die Bühne.
„OMG! Du wurdest gerade von
Calum geküsst.“ Ich fing an auf und ab zu springen. „Lass das Chloe.“ Amy
versuchte mich ernst anzugucken, musste dann jedoch anfangen zu lachen als sie
mein ultra peinliches Gehopse sah. „Das war gar nichts.“ Sagte sie. „Nach gar
nichts, sah das aber nicht aus.“ Erwiderte ich. „Du weißt doch. Ich will nichts
Festes. Das hab ich dir doch schon erklärt.“ „Aber gegen ein bisschen Spaß ist
nichts einzuwenden, oder was?“ Ich grinste sie frech an. „Genau.“ Entgegnete
Amy. „Dann pass aber auf, dass du dich nicht doch noch in ihn verliebst. Falls
du es nicht schon längst bist.“ Amy starrte mich an. Scheinbar hatte ich den
wunden Punkt getroffen und mir war sofort klar, dass Amy sich schon längst über
beide Ohren in Calum verknallt hatte. Ich kannte Amy gut genug um zu wissen,
dass sie, obwohl sie die Wahrheit kannte, gegen ihre Gefühle ankämpfen wird.
Sie wird sich solange einreden, dass sie nicht verliebt ist, bis sie es
tatsächlich glaubt.
Amy sagte nichts mehr und
ich beschloss den Jungs, vom Rand der Bühne aus, zuzuschauen. Ein paar Mal
schauten Ash und Mikey zu uns. Calum und Luke hingegen starrten fast die ganze
Zeit über, immer wieder in unsere Richtung.
„Hey ihr zwei.“ Hinter uns
tauchten plötzlich die Jungs von One Direction auf. „Hi.“ Erwiderte Amy
freundlich. Ich hingegen sagte nichts und versuchte sie zu ignorieren. Ich
empfand die Jungs gerade als störend und wollte, dass sie so schnell wie
möglich wieder verschwinden. „Die Jungs sind echt gut, was?“ Ich bekam einen
Sachten Stoß in die Seite. Oh nein. Nicht
der schon wieder. Wieder gab ich keine Antwort. „Ich finde die Jungs
großartig.“ Dieser Harry ist ja ganz schön hartnäckig. „Ja. Sie sind echt gut.“
Antwortete ich Harry dann schließlich doch noch, in der Hoffnung ihn wieder los
zu werden. „Du Amy? Ich hab ehm meine Tasche in der Geradrobe der Jungs
vergessen. Ich geh sie schnell holen, okay?“ Amy nickte, sie war gerade in ein
Gespräch mit zwei von den fünf Jungs vertieft. „Ich kann dich begleiten.“ Bot
mir Harry an. „Nein, danke. Ich bin schon groß genug.“ Ich hoffte das war jetzt
genug Abweisung für ihn und er würde weitere Versuche unterlassen.
In der Geradrobe der Jungs
angekommen lies ich mich erst mal auf die Couch fallen und versuchte mich ein
wenig zu entspannen. Doch meine Ruhe hielt nicht lange an. „Oh. Entschuldigung.
Ich wusste nicht, dass noch jemand im Raum ist. Ich hab hier vorhin meine
Sachen vergessen.“ Vor mir stand eine wunderschöne Frau mit weißblonden Haaren.
Ihr Alter würde ich jetzt spontan auf Ende zwanzig schätzen. „Hi. Ich bin Lou.“
Sie hielt mir ihre Hand ihn und begrüßte mich freundlich. Ich rappelte mich von
der Couch auf und nahm ihre Hand. „Ich bin Chloe.“ „Ne Freundin von den Jungs?“
Lou lächelte mich freundlich an. „Ja, sowas in der Art.“ Lou ging zu den
Stühlen vor der Spiegelwand und fing an jegliche Art von Krimskrams zusammen
zupacken. „Ich bin die Stylistin der Jungs.“ „Cool.“ „Die Jungs haben mir schon
eine Menge von dir und deiner Freundin erzählt. Und Harry scheint auch ganz hin
und weg von dir zu sein.“ Lou fing an etwas zu lachen. „Du bist doch heute
Abend sicherlich auch zu der Aftershowparty eingeladen, oder?“ „Ehm. Ja,
wieso?“ „Also wenn du Lust hast kann ich dich und deine Freundin ein wenig auf
stylen.“ „Ja gerne, aber ich glaube nicht das man Amy jetzt auch nur zehn Meter
von der Bühne entfernt bekommt.“ Ich fing an zu schmunzeln. „Okay. Dann stylen
wir eben nur dich.“ „Ehm okay.“ Ich war etwas unsicher zum einen weil ich mich
schon gut gestylt fand und zum anderen wollte ich nicht, dass irgendwer Amys
Arbeit zerstörte, andererseits wollte ich auch nicht unhöflich sein und sagte
deshalb ja. „Okay. Komm mit. Das wird ein Spaß.“ Sagte Lou aufgeregt und zog
mich in einem separaten Raum.
„OMG! CHLOE! Du siehst …du…WOW“ Amy starrte mich mit
offenem Mund an. „Woho.“ Michael und der Rest der
Jungs starrten mich ebenfalls an. „Ich hab Bekanntschaft mit Lou gemacht.“ Gab
ich den verwunderten Blicken der Jungs und Amy als Antwort. „Du siehst
wunderschön aus. Lou ist ein Genie. Ich muss sie unbedingt kennenlernen.“ Amy
kam aus ihrem Redeschwall gar nicht mehr heraus.
Etwas unsicher betrachtete ich mich im Spiegel. Zuerst erkannte ich das Mädchen
nicht. Mein Spiegelbild sah nicht aus wie ich, sondern wie eins dieser
überheblichen Models aus einer Modezeitschrift. Lou hatte meine krausen Wellen
geglättet und nur unten zu den Spitzen hin etwas eingedreht. Sie bedeckten
jetzt meinen ganzen Rücken, sonst reichten sie mir immer nur bis zu meiner
Taille. Das schwarze Kleid was ich jetzt trug, reichte nicht einmal bis zu
meinen Knien. Es war hinten tief ausgeschnitten sodass die Hälfte meines
Rückens frei lag. Die Ärmel waren lang, bestanden aber aus Spitze.
„Oh Gott. Ich seh grauenvoll aus.“ Ich musste an das Mädchen denken, welche es
liebt in Schlabberklamotten auf der Couch zu sitzen sich irgendwelche Soaps
reinzuziehen und haufenweise Süßkrams isst. „Das bin nicht ich.“ Unsicher
betrachtete ich mein Spiegelbild. „Quatsch du siehst wirklich großartig aus.
Ich wette du wirst heute Abend jeden Jungen den Kopf verdrehen. Komm wir müssen
los.“ „Danke.“ Ich schenkte Amy ein Lächeln.
„Wow das ist verdammt laut hier.“ Sagte ich zu Amy. Die Jungs und wir
befanden uns an der Bar. Wir waren keine halbe Stunde auf der Aftershowparty,
da standen auch schon wieder die Jungs von One Direction bei uns. „Wollt ihr
was trinken?“ Niall sah uns fragend an. „Oh ja gerne.“ Antwortete Amy. „Oh nein
danke. Ich trinke für gewöhnlich nicht.“ „Och komm schon Chloe. Heute ist eine
Ausnahme.“ Amy versuchte mich anzustacheln. Für sie ist das Trinken ja auch
kein Problem. Aus irgendeinem, mir unerklärlichen Grund, konnte sie so viel
trinken wie sie wollte ohne betrunken zu werden. Bei mir hingegen reichte schon
ein Glas Sekt und ich sah die Welt mit vollkomm´ anderen Augen.
„Komm schon das wird dich etwas lockerer machen.“Harry legte seinen Arm um
meine Schulter. Hatte er mich gerade ernsthaft verklemmt genannt? Na
warte.
„Okay. Ich nehm gleich zwei.“ Ich ging einen Schritt vorwärts sodass Harrys
Arm von meiner Schulter glitt.
„Oh man das ist soooo toll hier.“ Wir befanden uns alle auf der Tanzfläche
und ich tanzte gerade mit Ashton, während Amy mit Niall zusammen die Hüften
schwang. „Ja. Das sind die Partys immer. Aber mit euch ist es gleich nochmal
doppelt so schön.“ Ashton packte mich an der Hüfte und half mir den richtigen
Takt wieder zu finden. Langsam aber sicher machte sich die Wirkung des Alkohols
bemerkbar.“Sag mal wie findest du eigentlich Luke?“ Ashton rückte noch etwas
näher mit seinem Körper an mich ran. „Er ist nett. Ich finde euch alle nett.
Wieso?“ „Weißt du ich denke ihr würdet euch super gut verstehen. Also auf einer
anderen Ebene meine ich.“ Was labbert Ashton denn jetzt bitte von
Ebenen? „Sorry. Ich hab echt keinen Schimmer was du meinst Ash.“ „Ich
denke Luke mag di…“ „Darf ich?“ Harry tauchte plötzlich auf und nahm Ashtons
Platz ein. „Du siehst heiß aus.“ „Und du bist ein Idiot.“ Harry grinste mich an
und zog mich eng an sich. „Ein Idiot der gut tanzen kann.“ Ich musste lachen
und Harry stimmte mit ein. Irgendwie gefiel mir sein Verhalten, es machte mich
auf einer komischen Art und Weise an. Oh man der Alkohol hatte seine Wirkung
dieses mal echt nicht verfehlt. „Glaub mir. Ich kenn Typen wie dich.“
„Typen wie mich?“ „Ja Typen wie dich. Typen die sich jeden dritten Tag ein neues
Mädel suchen und sie dann pop…“ Ich verstummte als Amy uns unterbrach. „Michael
hat mich gefragt ob wir alle noch zu den Jungs gehen wollen um dort noch ein
wenig weiter zu feiern.“ „Oh okay.“ Ich war froh, dass ich von Harry weg
konnte. Wer weiß was sonst noch passiert wäre. „Calum, Ashton, Luke und deine
restlichen Bandkollegen kommen natürlich auch mit.“ Sagte sie an Harry gewandt.
Dieser nickte nur. Na toll, dann war ich ihn doch noch nicht los.
Schnell war im Wohnzimmer der Jungs für Musik, Sancks und die richtige
Beleuchtung gesorgt.
„Was ist jetzt mit dir und Calum? Ich hab dich bis jetzt den ganzen Abend
nur bei Niall gesehen?“ Fragend blickte ich Amy an. „Nichts. Er hat seit
ehm..seit dem Kuss nicht mehr mit mir gesprochen.“ „Dann rede du zuerst mit
ihm.“ „Nein. Spinnst du?“ „Ja.“ Wir fingen beide an zu lachen. „Oh man.
Harry scheint ganz schön auf dich zu stehen. Niall meinte vorhin Harry hätte
sich schon tausend Phantasien mit dir ausgemahlen.“ „Ihh. Er ist total
unheimlich, aber irgendwie auch verdammt…“ „Heiß?“ Beendete Amy meinen Satz.
Ich nickte nur. „Und was ist mit Luke?“ Jetzt war sie diejenige die mich
fragend anblickte. „Ich weiß nicht. Ashton hatte vorhin irgendetwas von Ebenen
gelabbert.“ „Er hat was?“ „Keine Ahnung. Ich hab ihn nicht so wirklich
verstanden.“
„Okay. Leute jetzt geht es ans Eingemachte. FLASCHENDREHEN!“ Ashton kam mit
einer Flasche ins Wohnzimmer und wir setzten uns alle im Kreis um die Flasche.
Na toll. Ich bin noch nie der große Fan von Flaschendrehen gewesen. „Ich
fang an.“ Ashton drehte die Flasche. Bitte zeig nicht auf mich, bitte
zeig nicht auf mich, bitte… Na toll der Flaschenhals blieb bei mir
stehen. „Zieh ein Kleidungsstück aus.“ Ashton grinste mich frech
an. „Willst du mich verarschen? Außer dem Kleid und meiner Unterwäsche trag ich
nichts weiter?“ Sagte ich und bereute zu tiefst das Umstyling von Lou. „Die
Flasche hat gesprochen und es gibt kein Entkommen.“ „Ha ha sehr witzig
Michael.“ Sagte ich ironisch und warf ihm einen scharfen Blick zu.
„Na gut, aber nicht lachen.“ „Wieso sollten wir lachen?“ Harry sah mich
fragend an. Ich antwortete ihm nicht, sondern zog einfach das Kleid aus. Bis
ich nur noch in Unterwäsche vor den anderen stand. „Wow.“ Die Jungs fingen an
zu pfeifen. „Klappe.“ Zischte ich sie an und setzte mich wieder auf meinen
Platz. „Was ist das für ein Tattoo an deiner Hüfte?“ Harry grapschte mir an die
Hüfte und zog mit seinem Finger ein Teil meines Tattoos nach. Ich schlug ihn
kräftig auf die Finger. „Griffel weg da. Das geht dich gar nichts an.“ Ich
reagierte schon immer empfindlich, wenn mich jemand auf mein Tattoo ansprach.
Ich habe es mir vor einem Jahr mit 16 und mit Erlaubnis meiner Eltern, um
die ich vorher vier Jahre gekämpft habe, stechen lassen. Es zeigt eine
Feder aus dessen Ende Vögel fliegen. Es steht für die Freiheit und für meinen
Wusch eines Tages die Welt zu erkunden. Es soll mich immer an die vielen
Abendteuer erinnern, die ich noch erleben will. Es ist sehr persönlich,
vermutlich hasste ich es deswegen so sehr wenn man mich danach fragte.
„Du bist dran.“ Sagte Ashton und ich
drehte die Flasche. Sie landete bei Harry. „Okay. Küsse ein…“ Harry beugte sich
vor und küsste mich. Ich schlug ihn auf den Rücken sodass er sich von mir
löste. „Ich dachte ich solle ein Mädchen meiner Wahl küssen und das habe ich
getan.“ Harry grinste mich frech an. „Dann hör nächstes Mal besser bis zum Ende
zu.“ Zischte ich ihn an. „Ich wollte eigentlich sagen, dass du einen Jungen
deiner Wahl einen Kuss geben sollst. Das wäre viel witziger gewesen.“ Amy und
die Jungs, bis auf Harry fingen an zu lachen. „Zieh dich warm an. Irgendwann
erliegt jede meinen Charme.“ Harrys Atem streifte mein Ohr. Ich versuchte cool
zu bleiben. „Welchen Charme?“ Dieses Mal war ich die jenige mit dem frechen
Grinsen im Gesicht. Dann wand Harry sich der Flasche zu und drehet sie. Und
erneut landete sie auf mich. Ich hasste dieses Spiel wirklich. Es ist als hätte
ich einen unsichtbaren Magneten in mir der den Kopf der Flasche magisch anzog,
das war schon immer so. Harry grinste mich frech an und ich fürchtete mich
jetzt schon vor der Aufgabe.