Wherever You Are
Kapitel 15
Chloe
Flashback
Es sind nur dreißig Minuten.
Dreißig Minuten. Ich wiederholte diesen Satz schon zum hundertsten mal in
meinem Kopf. Wie schlimm können schon
dreißig Minuten sein? Die gehen bestimmt ganz schnell vorbei. Ich versuchte
mir gut zu zureden. Harry stoppte an einer Tür und öffnete sie. „Darf ich
vorstellen, mein Schlafzimmer.“ Er grinste mich frech an und ich betrat patzig
den Raum. Scheiß Flaschendrehen.
„Ich warne dich, wenn du mir
nur einen Meter zu nahe kommst dann klatsch ich dir eine.“ Ich funkelte Harry
böse an. Harry machte einen Schritt auf mich zu. „Ist das zu nah?“ Fragte er
mich frech. „Ja.“ „So besser?“ Jetzt stand er unmittelbar vor mir sodass ich
seinen Atem auf meiner Haut spüren konnte. „Geh weg.“ Ich drückte ihn weg,
indem ich meine Hand auf seinem Bauch legte und ihm einen Stoß verpasste. Zu
meiner Überraschung griff er nach meinen ausgestreckten Arm und legte ihn sich
um seinen Hals, mit der anderen Hand packte er mich an der Taille und zog mich
eng zu sich. „Du schuldest mir noch einen Tanz von vorhin, als deine Freundin
uns unterbrochen hat.“ Er grinste mich an. „Wenn es weiter nichts ist.“ „Nein.
Nur ein Tanz. Versprochen“ Versicherte Harry mir und ich legte meinen anderen
Arm um seinen Hals.
Wir tanzen eine ganze Weile eng beieinander, bis die Tür
aufgerissen wurde und Ashton das Zimmer betrat. „Eure halbe Stunde ist rum.“
Sagte Ashton und betrachtete uns skeptisch. Schnell löste ich mich von Harry.
Vielleicht ist Harry ja doch nicht so ein riesen Arschloch wie ich zuerst
dachte. Er hatte sein Versprechen gehalten und es ist beim Tanzen geblieben
ohne weitere Annäherungsversuche. „Lasst uns zu den anderen, ich will noch ein
bisschen tanzen.“ Sagte ich etwas peinlich berührt und zog die beiden Jungs mit
runter ins Wohnzimmer.
Dort angekommen, stockte mir der Atem und mein Herz fing
an schneller zu schlagen. Vor mir sah ich, wie Amy dicht an Luke tanzte. Ich
spürte wie Hitze in mir aufstieg und sich Eifersucht in meinem ganzen Körper
verteilte. Die beiden waren so sehr damit beschäftigt sich „anzuschmachten“, dass sie nicht einmal
bemerkten, dass wir wieder da waren. „Ich will noch was trinken-sofort.“ Sagte
ich. Harry nickte und zog mich mit in die Küche.
Dort setzte er mir ein kleines
Gläschen mit einer roten Flüssigkeit vor die Nase. Ich wollte gar nicht erst
wissen wie viel Prozent das Getränk hatte, es roch jedenfalls stark genug.
Schnell kippte ich es hinunter und hielt Harry mein Glas erneut hin. „Bist du
dir sicher, dass du noch was möchtest? Das Zeug ist verdammt stark, Chloe.“ Ich
nickte nur und Harry füllte mein Glas auf.
Nach meinem neunten Glas,
wollte ich zurück ins Wohnzimmer um zu tanzen. Wenn Amy und Luke ihren Spaß
haben können, kann ich das auch. Ich versuchte aufzustehen, torkelte aber
stark. Harry kam mir zu Hilfe und umfasste mich. „Oh Gott Chloe du bist total
dicht.“ „Bi isch nicht. Isch will tanzen. Komm.“ Das ich lallte bemerkte ich
gar nicht. „Scheiße! Mir is schlecht. Ich glaub isch muss…“ „Leute, ich brauch
Hilfe! Schnell.“
Das war das letzte was ich hörte, danach war es still und vor
meinen Augen tanzte ein schwarzer Punkt, welcher immer größer wurde und mir
schließlich mein Bewusstsein nahm.
Der Punkt verschwand erst
wieder, als ich auf etwas Weiches gelegt wurde. Es dauerte etwas bis ich
erkannte, dass das mein Bett war. Ich schaute hoch um zu sehen wer mich
abgelegt hatte. Lukes schöne blaue Augen betrachteten mich besorgt. „Was machen
wir jetzt mit ihr?“ Hörte ich Ashton fragen. Erst jetzt sah ich, dass vorne an
meinem Bettende noch Ashton, Michael und Harry standen. „Sie braucht Schlaf und
ein Glas Wasser, am besten bleibt einer bei ihr und kümmert sich um sie. Ich
muss leider wieder zu den anderen.“ Sagte Harry. „Wo ist Amy?“ Ich betrachtete
die Jungs fragend und verspürte einen höllischen Schmerz in meinem Kopf. Erst
jetzt schienen sie bemerkt zu haben, dass ich wach bin. „Oh. Wie geht es dir?“
Michael reichte mir ein Glas Wasser. Ich setzte mich aufrecht hin und nippte am
Glas. „Nicht so sonderlich. Ihr habt meine Frage nicht beantwortet. Wo ist
Amy?“ „Bei den anderen. Als sie dich bewusstlos gesehen hat, hat sie eine
kleine Panikattacke bekommen. Wir haben uns dann aufgeteilt. Calum, Niall, Zayn
und Liam haben sich um Amy gekümmert, während wir dich zurück in euer Hotel
gefahren haben.“ „Wie geht es ihr jetzt?“ „Sie schläft. Niall hat mir vor einer
halben Stunde geschrieben, dass sie sie ins Bett gebracht haben.“ Ich nickte
nur. Mir war die Sache verdammt peinlich. „Wir müssen langsam los.“ Sagte Harry
nochmal und Ashton und Michael nickten. „Ich bleibe bei ihr. Ich will nicht,
dass sie in ihrem Zustand ganz alleine ist.“ Hörte ich Luke zu den anderen
sagen. Dann verabschiedeten sich Harry, Michael und Ashton von mir und
verließen das Zimmer. „Wenn du was brauchst sag Bescheid.“ Luke sah mich wieder
so besorgt wie vorhin an. Ich nickte nur. Ich wollte nicht mit ihm reden, weil
ich immer noch das Bild von ihm und Amy vor meinem Auge hatte.
„Wieso hast du eigentlich so
viel getrunken? Wegen Harry?“ Ich wollte Luke eigentlich an den Kopf werfen,
dass es ihn gar nichts angehen würde, entschied mich dann aber doch dazu ihm
die Wahrheit zu sagen. Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Nicht wegen Harry. Wegen
dir.“ Luke sah mich entgeistert an. „Wieso wegen mir?“ Ich schluckte einmal
schwer, weil es mir nicht leicht fiel Luke die Wahrheit zu sagen. „Ich war
eifersüchtig.“ „Auf mich?“ Luke sah verwirrt aus. „Nein. Auf Amy. Ich hab euch
tanzen sehen und dann bin ich irgendwie eifersüchtig geworden und hab mich halt
betrunken. Ich weiß das war total dumm von mir…“ „Allerdings. Ich hab doch nur
mit Amy getanzt um nicht ständig daran denken zu müssen, was Harry wohl gerade
mit dir in seinem Schlafzimmer macht.“ Jetzt war ich die jenige die verwirrt
war. Hatte Luke sich Sorgen um mich gemacht? Oder war er vielleicht selbst
eifersüchtig gewesen?
Ich musste gähnen.
„Vielleicht wäre es besser, wenn du jetzt schläfst. Wir können morgen darüber
reden.“ Sagte Luke und ich nickte. Luke wollte sich gerade zum Schlafen auf den
Boden legen. „Kannst du nicht bei mir mit schlafen, bitte?“ Luke blickte mich
überrascht an, nickte dann aber und stand wieder auf. Ich hob die Decke an.
Erst jetzt sah ich, dass ich Lukes T-Shirt an hatte. Es musste seins sein, denn
es war dasselbe was ich schon gestern an hatte. Luke zog seine Hose und sein
T-Shirt aus. Er stand jetzt nur noch in seiner Boxer - Shorts vor mir. Ich
bekam eine Gänsehaut von seinem Anblick. Er ist einfach perfekt. Schnell kroch
Luke zu mir unter die Decke und zog mich in seine Arme. Er war schön warm und
ich kuschelte mich noch ein wenig enger an ihn. Es dauerte dann auch nicht mehr
lange bis ich das Land der Träume betrat.
„Guten Morgen.“ Hörte ich
einen verschlafenen Luke neben mir murmeln, als ich die Augen öffnete.
„Morgen.“ Ich blickte ihn verpennt an und er begann zu lächeln. Erst jetzt
bemerkte ich das fürchterliche Klopfen in meinem Kopf. Zu meiner Verwunderung,
konnte ich mich trotzdem noch an fast alles erinnern was gestern passiert war.
„Ah ihr seid endlich wach.“ Amy kam aus dem Badezimmer getrottet, sie sah sehr
müde aus. „Und hattet ihr eine schöne Nacht?“ Amy grinste Luke und mich an.
„Ja.“ Antwortete ich ihr ohne zu überlegen. Ihre Zweideutigkeit fiel mir erst
viel zu spät auf. „Nein. Also wir haben nicht...“ Fügte ich noch schnell hinzu.
Schnell stand ich auf, Luke tat es mir gleich. Amy betrachtete uns von oben bis
unten. „Ja. Ja.“ Sagte sie und grinste uns an. Na toll. Unser Anblick lies
bestimmt Amys Fantasie gerade mit ihr durchgehen, denn ich stand in Lukes
T-Shirt vor ihr und Luke trug nur seine Boxer-Shorts.
Wann gehts weiter? <3
AntwortenLöschen